Hundekontakt beim Gassigang

Hundekontakt beim Gassigehen

Liebe Hundehalter, es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, seinen Hund anzuleinen, wenn ein anderer Hund, angeleint den Weg kreuzt. Das ist eine ungeschriebene Regel, die durchaus ihren Sinn hat.

Warum kein Hundekontakt an der Leine?

Es gibt gute Gründe Hunde nicht an der Leine zusammen zulassen, und gegebenenfalls gar keinen Kontakt zwischen den Hunden zuzulassen. Einige möchte ich hier erörtern.

GRÜNDE

ERÖRTERUNG

Kranker Hund Wenn ein Hund krank ist oder eventuell sogar frisch operiert, kann Hundekontakt der Gesundheit wegen kontraproduktiv sein. Eventuell schützt ihr Gegenüber nichteinmal seinen Hund, sondern Ihren, indem er keinen Kontakt zulässt, weil sein Hund u. U. eine ansteckende Krankheit hat.
Alter Hund Alte Hunde sind vor allem jüngeren, aufgeweckten Hunden körperlich nicht mehr gewachsen. Sie sehen oft schlechter, wodurch sie den Gegenüber schlecht einschätzen können und die Knochen spielen nicht mehr so mit. Ein einfaches Anrempeln kann für einen solchen Hund schon zu tagelangen Schmerzen führen.
Hund der keinen Sozialkontakt möchte Hunde sind individuelle Charaktere und sollten auch so behandelt werden. Wenn ein Hund keinen Kontakt will, sollte man das als Halter respektieren, so entgeht man auch der allgemein bekannten Leinenaggression, die häufigste Problematik bei Hundehaltern. Gerne wird die Meinung vertreten, ein Hund MUSS Kontakt zu anderen Hunden haben wollen, was einfach nicht stimmt.
Verletzungsgefahr Die Verletzungsgefahr bei zwei angeleinten Hunden die miteinander in Kontakt treten, ist ein weiterer Grund, keinen Kontakt an der Leine zuzulassen. Nicht nur der Hund kann sich verheddern, verletzen, und den Schmerz unter Umständen auch noch fehlverknüpfen, auch der Mensch kann sich böse Brandwunden zuziehen, stürzen oder in eine Beißerei hineingeraten.
Hundekommunikation Durch den geringen Radius ist es dem Hund nicht möglich, so zu kommunizieren, wie er es gerne täte und wie es angebracht wäre. Die Kommunikation der Hunde ist durch die Leine gestört. Hunde, die freundlich aufeinander zugehen, gehen z. Bsp. in einem Bogen aufeinander zu. Dies ist an der Leine nicht möglich, was zu Missverständnissen führen kann und zu einer verkrüppelten Kommunikation.
Hund im Training

Je größer ein Hund ist, umso wichtiger ist es für die Besitzer dass dieser nicht an der Leine zieht. Auch muss ein Hund an anderen Hunden ohne zu ziehen vorbei gehen können, denn nicht immer und überall ist ein Freilauf möglich. Der Hund lernt, die Leine ist eine Sicherheitszone, ich brauch mich nicht zu kümmern. Lässt nun ein Hundehalter seinen Hund einfach hinlaufen, ist dieses Vertrauensverhältnis gestört und das Training muss, je nach Trainingsstand schlimmstenfalls von neuem begonnen werden. Je öfter solch eine Situation passiert, umso schwieriger ist es für den Hund, noch Vertrauen zu seinem Halter zu haben und er regelt die Sache eben selbst.

Zudem erhöht die Anzahl unguter Begegnungen den allgemeinen Stresspegel und es wird für den Hund immer schwieriger, wieder runter zu kommen und das erlernte abzurfufen.

Läufige Hündin Auch läufige Hündinnen müssen mal raus. Hier geht es nicht nur um die potentielle Trächtigkeit einer Hündin, auch kann es schnell zu Aggressionen zwischen Rüden kommen, die um die Grunst der Hündin buhlen.
Hund ist nicht ableinbar

Nicht jeder Hund ist ableinbar, was Hundekontakt auf Gassigängen erschwert, oder zum wohl der Allgemeinheit unmöglich macht. Mancher Hund ist erst kurz bei seinem neuen Besitzer, und muss erstmal eine Bindung aufbauen und ein Rückrufsignal beigebracht bekommen.

Mancher Hund hat starken Jagdtrieb und ist nicht in jedem Gelände ableinbar. Zum Wohle der anderen Tiere bleibt dieser dann an der Leine. Solche Hunde kann man auch anderweitig toll auslasten.

Auch besonders ängstliche Hunde, die aus dem Ausland kommen oder eine schlechte Prägephase durchgemacht haben, sind nicht immer ableinbar und bleiben besser an der Leine.

Hundebesitzer die Angst vor anderen Hunden haben

Auch das gibt es. Nur weil jemand selbst einen Hund hat, heißt das nicht, dass er nicht eventuell Angst vor anderen Hunden hat.

Hund der gerade anderweitig beschäftigt ist

Es gibt Situationen, in denen Hundekontakt nicht passend ist. So kann z. Bsp. ein Hund, der gerade wegen einem aufkommenden Gewitter Angst hat, unangemessen reagieren. Außerdem wird er zusätzlich durch einen fremden Hund gestresst.

Größenunterschied

Auch der Größenunterschied kann eine Rolle spielen. Ein sehr kleiner Hund ist einem großen Hund köperlich deutlich unterlegen, und ein versehentliches überrennen kann schon schwere körperliche Folgen für den kleinen Hund haben. Hunde müssen lernen mit Hunden verschiedener Größen und Formen umzugehen.

Blindenhund

Ein Blindenhund muss in jeder Situation ganz für sein Herrchen oder Frauchen da sein. Er darf sich nicht ablenken lassen und daher ist es wichtig, diese Hunde nicht zu streicheln, zu füttern oder andere Hunde zu diesen Hunden zu lassen. Auf größere Distanz ist es oftmals nicht erkennbar ob es sich um einen Blindenhund handelt oder nicht.

Nötigung

Vor allem aber, muss man als Hundebesitzer anderen Hundebesitzern keinen Kontakt aufdrängen, ihn gar dazu nötigen. Es gehört zu den guten Manieren, den Hund zu sich zu nehmen und zumindest nachzufragen ob die Hunde Kontakt haben dürfen. So kann man sich über etwaige Probleme austauschen und dann entscheiden.

Möchte jemand keinen Kontakt, muss man dies respektieren. Man kann und darf den anderen nicht seine Meinung aufdrängen.