Ein Gastbeitrag von Kerstin Sonneborn

Sind kleine Hunde überhaupt „richtige“ Hunde?

Ich weiß nicht, wie oft ich es schon gehört habe, Sprüche wie „Kleine Hunde sind keine richtigen Hunde“. Aber stimmt das wirklich, oder kann man solche Sprüche in die Schublade der Vorurteile packen?

Welche Vorteile sehe ich in kleinen Hunden, und warum ich ein Kleinhundefan bin?

Kleine Hunde können natürlich genauso gut erzogen werden, wie ihre größeren Artgenossen, und ich finde es verkehrt einen Hund nach dem Aussehen bzw. nach der Größe zu verurteilen. Es kommt vielmehr auf den Menschen an, was er aus seinem Hund macht. Verhaltensweisen wie andauerndes Kläffen, überdrehtes und unsoziales Verhalten sind alles Dinge, die der Besitzer in der Regel mit zu verantworten hat, und kein typisches Kleinhundeverhalten, wie es manchmal leider dargestellt wird.

Klein aber Oho

Selbst die meisten Hundesportarten kann man wunderbar mit kleinen Hunden ausüben. Ich selbst habe mit Grisu und Kessie am Agillity teilgenommen, und für uns alleine sind wir sehr mit der Dummyarbeit aktiv. Aber auch im Rally Obedience, der Ziel Objektsuche und diversen anderen Hundesportarten sind immer mehr Kleinhunde anzutreffen. Den einzig wirklichen Unterschied zwischen kleinen und großen Hunden sehe ich im Kraft- und Ausdauersport. Natürlich kann ich nicht mit einem kleinen Hund in der gleichen Geschwindigkeit und Länge Joggen oder Fahrrad fahren, auch zieht er mich nicht mit einem Dogscooter über die Feldwege. Aber alles andere sind erst einmal reine Äußerlichkeiten, und natürlich soll auch jeder seinen eignen Wünschen folgen, aber Vorurteile sind hier ganz klar fehl am Platz

Der smarte Hund ist einfach platzsparender

Das kleine Hunde weniger Platz benötigen, ist ein positives Mitbringsel, welches ich total genieße. Nicht nur in einer Wohnung kann das von Vorteil sein, auch bei der Wahl des Autos musste ich jetzt nicht auf extra viel Platz für Grisu und Kessie achten. Gerne nehme ich meine Hunde fast überall mithin, und selbst in der Eisdiele, wo die Tische oft eng beieinander stehen, finden die Beiden problemlos ein bequemes Plätzchen. Ebenso habe ich durch die geringe Körpergröße kein Problem damit, mal jemanden zu finden, der auf Grisu und Kessie aufpasst. Selbst wenn es um die Wohnungssuche geht, ist es leider so, dass Menschen mit kleineren Hunden eher eine Chance haben eine Wohnung zu finden, als jemand mit einem großen Hund. Aber hier bewegen wir uns denke ich schon wieder auf die Vorurteile zu, aber dieses Mal in die Richtung der Großhunde.

Alles ist ein bisschen günstiger

Nicht nur beim Futter komme ich günstiger weg mit kleinen Hunden, auch bei der Anschaffung von Leine, Geschirr, Transportbox usw. bezahle ich deutlich weniger, als die Menschen die einen großen Hund ihr eigen nennen. Selbst beim Tierarzt ist der Größenunterschied zu merken, weil die Medikamente oft eine geringere Dosierung haben, und somit kostengünstiger sind. Aber ich denke, der wirklich ausschlaggebende Punkt sind hier die Futterkosten, die ja monatlich anfallen.

Kleine Hunde kleiner Dreck…

Naja, eigentlich ist es ganz logisch, dass kleine Hunde durch die geringere Köperoberfläche weniger Dreck im Haus hinterlassen, bzw. weniger Fell verlieren, als große Hunde. Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich einen Hund habe, der jede Schlammpfütze mitnimmt, und auch gibt es Hunde, die kaum haaren. Aber unterem Strich kann eben ein Labrador mehr Fell verlieren, als zum Beispiel ein Dackel.

Der gemeinsame Weg kann etwas länger sein

Kleine Hunde haben bekanntlich eine etwas höhere Lebenserwartung. Aber irgendwie ist die Zeit, egal wie lange man zusammen hat, immer zu kurz, ob nun 10 oder 16 Jahre. Ich weiß nicht wie ich mich fühlen würde, wenn Grisu mit seinen 11 Jahren einer großen Hunderasse angehören würde. Jetzt mache ich mir auf jeden Fall noch keine Gedanken darüber, dass einmal der Abschied kommen wird, weil er mit seinen 11 Jahren noch top fit ist.

Faszination kleiner Hund

Ich liebe diese kleinen Hundepfoten, die winzige Nase, und es ist so schön zu sehen, wie wuselig die Kessie um den Grisu herum springt, wenn die beiden zusammen spielen. Möchte ich mit meinen zwei kleinen Hunden etwas erarbeiten, sind sie immer mit viel Freude und Konzentration dabei. Ob auf großen Wandertouren oder ein Tag auf dem Sofa daheim, für mich zählt in dem Moment nicht ob groß oder klein, es ist doch fast nur eine Frage des Aussehens. Kleine Hunde sind richtige Hunde, und jeder Hund trägt einen eigenen Charakter in sich, der nicht auf irgendeine Größe reduziert werden kann.


Leider gibt es die Seite von Kerstin nicht mehr, wir hoffen auf ein Come Back