Dominanz bezeichnet oder beschreibt kein bestimmtes Verhalten. Ein dominanter Hund muss einen anderen Hund weder körperlich berühren, verletzen oder mit ihnen kämpfen. Das subdominante Lebewesen, reagiert darauf unterwürfig (subdominant). Dominanz funktioniert nur, wenn sich der Gegenüber dominieren lässt, sonst kommt es zu einem Konflikt. Das Gegenteil von Dominanz ist Unterwürfigkeit.
Zu den Synonymen des Wortes Dominant zählen im wissenschaftlichen Sinne: "kontrollieren", "beeinflussen", "managen", und "aufmerksam auf andere achten".
Dominanz ist immer beziehungsspezifisch, zeit- und situationsabhängig. Das heißt, heute kann Hund A gegenüber Hund B dominant agieren, in einer anderen Situation kann es aber sein, das Hund B gegenüber Hund A dominant agiert.
Der Hund kann gegenüber dem Menschen dominantes und/oder unterwürfiges Verhalten zeigen, ebenso wie der Mensch dominantes oder unterwürfiges Verhalten dem Hund gegenüber zeigen kann.
In der Dominanztheorie, ging man von einer statischen Hierarchie aus. Dominanzbeziehungen würden sich nicht verändern. Um eine ranghohe Position behalten zu können, musste das ranghöhere Tier stetig seine Stellung behaupten, durch z. Bsp. aggressives, kontrollierendes Verhalten. Es musste sich immer und überall durchsetzen.
Die Dominanztheorie veranlasst den Hundehalter dazu, stetig Angst davor zu haben, dass der eigene Hund, eine ranghöhere Position dem Menschen gegenüber einnehmen möchte. Dass er die Weltherrschaft an sich reißen wollen könnte. Springt der Hund seinen Menschen an, war dies schon ein Zeichen von Dominanz. Dass musste natürlich gleich im Keim erstickt werden, der Hund durfte nicht das Gefühl bekommen, ein gleichwertiger Partner oder schlimmer noch, dem Menschen höhergestellt zu sein. Um dies zu verhindern, wurden unnütze, teils lächerliche, teils gefährliche Techniken angewandt:
Die Dominanztheorie stammt aus gesammelten Beobachtungen an nicht verwandten Wölfen in Gefangenschaft in den 1970er Jahren. Da die Beobachtungen nicht an freilebenden Tieren gemacht wurden, entstand ein völlig falscher Eindruck, wie sich später herausstellte. Problem der alten Studien war:
Dadurch entstehen Spannungen und Verhaltensweisen die so in der freien Wildbahn nicht stattfinden. Wölfe die in Freiheit leben, leben in Familienverbänden. Meist nur Elterntiere und die Welpen. Alle Eltern sind ihren Jungen gegenüber dominant, daher liefert „Alpha“ keine zusätzliche Information. Werden die Jungtiere geschlechtsreif, wandern die meisten der Wölfe ab und gründen eine eigene Familie. Wölfe können es sich nicht leisten, Energien mit dauernden Rangkämpfen innerhalb einer Gruppe zu verschwenden. Ziel ist immer ein harmonisches Miteinander.
Dr. David Mech, Wolfsexperte und Verhaltenswissenschaftler der hauptsächlich für die ursprünglichen Studien und damit maßgeblich für die Entstehung der Dominanztheorie verantwortlich war, erklärt heutzutage selbst, dass die Unterschiede zwischen dem Verhalten von Wölfen in Gefangenschaft, die er für seine ersten Studien heran nahm, und dem Verhalten von wildlebenden Wölfen so unterschiedlich seien, dass er die Ergebnisse seiner ursprünglichen Untersuchungen infrage stellt. Hier können Sie seine heutige Sichtweise zur Dominanztheorie bei WÖLFEN nachlesen.
Ihr Hund möchte im Prinzip nur eines, ein harmonisches, ruhiges, sicheres Zusammenleben mit Ihnen und der Familie.
Erfreuen Sie sich an Ihrem Hund! Nehmen Sie seine Bedürfnisse als Familienmitglied ernst und haben Sie Spaß miteinander. Führen Sie ihren Hund mit Ruhe, Gelassenheit, Sicherheit und Motivation durchs Leben. Erkunden Sie gemeinsam das Leben.
Führen Sie ihn gewaltlos! Zeigen Sie ihrem Hund dass Sie in der Lage sind, gute Entscheidungen zu treffen und er wird ihnen folgen.
Dominanz ist ja mittlerweile zum Unwort geworden, da es schlichtweg fehlinterpretiert wurde.
Natürlich gibt es dominantes und unterwürfiges Verhalten unter Hunden zu sehen. Es ist eine Kommunikationsform und dient der Aggressionsvermeidung.
Beispiele aus dem Leben meiner Hunde:
Alle meine Hunde haben (hatten) Dinge die ihnen wichtig sind. Hier reicht z. B. ein Blick des dominierenden Hundes. Der andere Hund versteht das und gibt nach. Es geht also darum, das einer nachgeben muss um ein harmonisches Miteinander zu sichern. Gibt keiner der Hunde nach, lässt sich also keiner dominieren, entsteht Aggression.
Alle meine Hunde sind jeoch immer überaus großzügig dem anderen gegenüber gewesen. Gab es das tägliche Futter durfte Hades durchaus auch an Heras Napf und mitfressen. Und Hades ließ Hera auch meist auf die Couch. Wenn sie z. Bsp. Angst hat, hat er sie noch nie der Couch verwiesen. Auch Phönix würde sich unterordnen wenn Hera ihm klar macht, dass sie jetzt nicht aufstehen wird.
Anderes Verhalten wäre nicht dominant sondern unsouverän. Das sind dann meist Hunde, die sich selbst nicht im Griff haben und das ist alles andere als dominant. Ein dominanter Hund ist nicht konsequent, er kann auch mal fünfe grade sein lassen. Oftmals sind Frust, Unsicherheit, Angst, fehlende Impulskontrolle oder fehlendes Kommunikationsverständnis die Ursache für aggressives Verhalten.