Markertraining

Was ist ein Marker?

Ein Marker ist ein sekundärer Verstärker. Er ist ein Signal, das dem Hund sagt, dass was du jetzt gerad im Moment machst, ist spitze und dem Hund für das gezeigte Verhalten eine Belohnung verspricht. Das kann alles sein was für den Hund eine Belohnung ist, z. B. Leckerlis oder ein Spiel. Beim generalisierten Marker variiert die Belohnung. Das heißt, der Hund weiß nie welche Belohnung ihn erwartet. Man kann den Hund auf ein Markerwort oder den Klicker konditionieren. Der Marker verschafft uns Zeit, den Hund für genau dieses Verhalten das er zeigt, zu bestätigen. Infolge dessen wird das Verhalten verstärkt weshalb der Hund das Verhalten öfter zeigen wird. Das Markersignal ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Hund gerade weiter weg ist, so dass ein punktgenaues Bestätigen ohne Marker nicht möglich ist.

Vorteil des Markerwortes ist, dass man es immer bei sich hat. Mögliche Markerworte wären "Click", "Top", "Tak", "Tok". Es sollte ein kurzes, einsilbiges Signal sein, um es möglichst punktgenau sprechen zu können. Der Nachteil des Markerwortes ist, dass es nicht immer gleich klingt. Die Stimme transportiert die momentane Stimmungslage des Menschen, was nicht immer gut ist, wenn der Mensch beispielsweise einen schlechten Tag hatte, der Hund sich aber trotzdem bestätigt fühlen soll.

Vorteil des Klickers ist, dass er immer gleich klingt. Zudem hebt sich der Klicker von den Alltagsgeräuschen deutlich ab. Ein Nachteil kann sein, dass der Hund unter Umständen ängstlich auf das Klickgeräusch reagiert. Wenn man jedoch einen lauten Klicker verwendet, ist er gegenüber der Stimme vor allem beim Spaziergang im Vorteil. Ein Nachteil ist auch, dass man ihn unter Umständen nicht dabei hat, wenn man ihn braucht und das Handling ist gerade wenn man beide Hände fürs Training braucht manchmal umständlich.

Grundsätzliches

Die Belohnung sollte beim Markern der Leistung des Hundes angepasst werden und das Bedürfnis, das er gerade hat, befriedigt werden. Bleibt ein Hund, der jagdlich ambitioniert ist, beispielsweise bei einer Wildsichtung stehen, will er hetzen, packen, rennen. Da ist Futter aus der Hand nicht die richtige Belohnung. In solchen Situationen biete ich meinem Hund entweder ein Ballspiel, ein Zerrspiel oder ein Fangenspiel an. Wir belauern uns dann auch gegenseitig und ich "schleiche" mich an, um dann plötzlich loszurennen um ihn zu fangen. Je nachdem was ich anbiete, kann der Hund lauern, hetzen oder packen. Da am Ende einer erfolgreichen Jagd immer das Fressen kommt, endet unsere Spielsequenz auch mit hochwertigem Futter. Je nachdem wie gut die Leistung des Hundes war, die er erbracht hat, variiert auch die Dauer des Spiels. Wenn er bei Wildsichtung stehenbleibt, sich abwendet und zu mir kommt, spielen wir gerne auch einmal 15-20 Minuten am Stück miteinander.

Gleiches gilt, wenn der Hund den Döner am Straßenrand nicht frisst, sondern ihn mir anzeigt. Dann ist die eigentliche Moti-vation "Fressen". In diesem Moment will der Hund nicht spielen, in diesem Fall bietet sich die Gabe von einer größeren Menge hochwertigem Futter an. Damit wird das Bedürfnis befriedigt und der Hund wird mit den nächsten Döner ebenso anzeigen.

Aufbau des Markersignals

Beim Aufbau des Markersignals gibt man erst das Signal, danach bekommt der Hund die Belohnung. Die Belohnung soll erst nach dem Marker in die Hand genommen werden. Zum Aufbau fängt man in einer ablenkungsarmen Umgebung an, z. B. in der Wohnung. Die Belohnungen sollten variieren um keine Erwartungshaltung für eine bestimmte Belohnung zu schaffen. Denn nicht in jeder Situation möchte oder kann der Hund beispielsweise fressen und nicht in jeder Situation kann man mit dem Hund ein Rennspiel machen. Die Übung wird 3-5 mal hintereinander geübt. Danach macht man eine Pause. Wiederholt werden muss das Training an verschiedenen Orten und in verschiedenen Situationen. Das heißt, man markiert nicht nur wenn der Hund einen ansieht, sondern auch wenn er beispielsweise schnüffelt. So lernt euer Hund dass das Markersignal eine Belohnung ankündigt und verknüpft es nicht mit einem bestimmten Verhalten oder einem bestimmten Ort.

Barriere Markern

Das Barriere Markern ist eine Möglichkeit dem Hund zu erklären, dass er auf dem Weg zu bleiben soll.

Im ersten Schritt wird der Hund belohnt wenn er sich einer Barriere nähert. Eine Barriere ist alles was sich vom Weg deutlich, optisch unterscheidet. Nähert sich der Hund der Barriere, wird gemarkert und der Hund von der Barriere weg, mit Futter oder einem Spiel bestätigt. Wichtig ist, ihn nicht an der Barriere zu belohnen. Bei sehr jagdlich ambitionierten Hunden, oder Hunden die sehr aufgeregt sind, kann zur Absicherung eine Leine genommen werden.

Was falsch laufen kann:

  • der Hund muss früher gemarkert werden
  • die Belohnung ist zu minderwertig

Wenn die Übung oft genug wiederholt wird, baut sich beim Hund eine Erwartungshaltung an der Barriere auf. Er wird langsamer, schaut einen an oder er bleibt stehen. Wenn das der Fall ist, wird der Hund nicht mehr an der Barriere gemar-kert, jetzt wird das Stehenbleiben, Langsamer werden oder Ansehen belohnt.


Als nächsten Schritt, wird die Ablenkung für den Hund erhöht. Man kann dafür beispielsweise einen Stein in den Wald werfen oder Futter hinter der Barriere platzieren. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass die Ablenkung nur soweit gesteigert wird, dass der Hund die Aufgabe auch bewältigen kann. Je höher die Ablenkung und die Motivation des Hundes ist in den Wald hineinzugehen, umso hochwertiger muss die Belohnung für den Hund sein, wenn er auf dem Weg bleibt.

Positionsmarker

Der Positionsmarker ist für den Hund ein vorhersagesicherer Marker. Im Unterschied zum generalisierten Marker, bei dem jegliche Belohnung (Futter, Spiel, Schnüffeln, etc.) folgen kann, folgt auf den Positionsmarker immer eine Futterbelohnung die der Hund immer dort bekommt, wo er sich gerade aufhält. Das heißt, der Mensch bringt das Futter zum Hund. Dadurch lernt der Hund, dass er sich nicht wegbewegen muss um an seine Belohnung zu kommen. Da der Hund weiß, dass es Futter gibt, bleibt das Erregungsniveau niedrig, weshalb das "an-Ort-und-Stelle-bleiben" für den Hund erleichtert wird. Als Positionsmarker eignen sich sehr gut einsilbige Worte wie Beispielsweise "To", "Bo", "Ta", wodurch punktgenauer bestätigt wird.

 

Der Aufbau:

Am Anfang trainiert man auch hier in einer ablenkungsarmen Umgebung. Der Hund steht in der Nähe, man gibt den Positionsmarker und geht zum Hund und reicht ihm das Futter. Im Aufbau ist es wichtig, dass der Hund nicht zu einem läuft um das Futter zu bekommen. Um das zu verhindern, lässt man zu Anfang den Abstand zum Hund kleiner. Reicht das nicht aus, kann man auch Futter nehmen, das der Hund weniger toll findet. Als dritte Möglichkeit gibt man dem Hund ein Signal das er gut kann, wie Beispielsweise "Sitz" und bringt dann das Futter zum Hund. Der Abstand zum Hund wird in Folge des Trainings immer weiter ausgeweitet und die Ablenkung immer weiter gesteigert, je gefestigter das Signal ist.

Markersignal für bestimmte Belohnung

Ein Markersignal für eine bestimmte, festgelegte Belohnung, sagt dem Hund vorher, was er zu erwarten hat. Ich nutze das gerne für Belohnungen die der Hund besonders gerne mag, bei uns ist dass das "Kegeln" mit Futter. Manchmal sind Hunde mit den großen Möglichkeiten der Belohnungsvarianten in schwierigen Situationen überfordert. Da kann es dem Hund helfen  zu wissen was ihn erwartet.