Jaak Panksepp ist ein estnisch-US-amerikanischer emeritierter Professor der Psychologie. Seit Ende der 1970er Jahre erforschte er die Zusammenhänge zwischen Hirnaktivität und Sozialverhalten.
Er geht von Emotionssystemen aus, die eine neuronale Grundlage haben. Sie werden im limbischen System generiert, das nicht dem Bewusstsein untersteht. Welche Emotionen entstehen, hängt davon ab, welche Bereiche der Großhirnrinde (Cortex) aktiv sind. Alle Emotionen des Basisemotionssystems, werden von Säugetieren zum Überleben gebraucht. Sie geben dem Körper quasi eine Anleitung, wie er sich in bestimmten Situationen verhalten soll.
Emotionen der einzelnen Basisemotionssysteme
Zentrale Neurotransmitter:
Seeking: Dopamin, Glutamat, Opiode, Neurotensin
Fear-System - Konkrete Angst, Furcht
Konkrete Angst, wird durch eine vorhandene Bedrohung ausgelöst.
Wird das Fear-System (Angst, Furcht) durch einen Reiz aktiviert, wird das Tier den Reiz entweder meiden, oder aber sogar davor flüchten. Meide- und/oder Fluchtverhalten wird ausgelöst.
Der gesamte Körper bereitet sich auf Flucht vor, sollte sie nötig sein. Alle Bereiche, die in diesem Überlebensmodus unnötig sind, werden abgeschaltet und das Denken, Handeln und die
Körperfunktionen (Blutdruck steigt, Herz pumpt schneller) bereiten sich ausschließlich für die bevorstehende Handlung vor.
Beim Fear-System wird vor allem der Mandelkernkomplex (Amygdala) aktiv, der unter anderem die Funktion, Bedrohungen schnell zu erkennen und Abwehrreaktionen einzuleiten, hat. Angst und
Aggression sind daher beide eng mit einer Aktivierung der Amygdala verknüpft. Wird der Mandelkernkomplex aktiv, reagieren wir mit Angst oder Flucht. Gefühle werden dann unterdrückt.
Hierbei ist es egal, welche Stärke der Reiz der das System aktiviert hat. Ist es aktiviert, ist der Fokus des Organismus auf dem Lernprozess des Überlebens. Das bedeutet auch, der Hund
kann in solchen Situationen nicht lernen. Angst ist nicht steuerbar.