Stress ist nicht zwangsläufig etwas Negatives. Er ist notwendig um sich möglichst gut und schnell an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen zu können. Stress tritt schon in ganz banalen Situationen auf, z. Bsp. wenn der Hund auf andere Hunde trifft oder bei der Begrüßung von Herrchen und Frauchen.
Bei positiven Stress, steht ein Hund unter starker (positiver) Anspannung, z.B. wenn er sich in der Erwartungshaltung befindet, dass sie nach Hause kommen und gleich die Türe öffnen. Oder wenn er motiviert mit Ihnen arbeiten möchte.
Stresssituationen, die vom Organismus gut bewältigt werden können, fallen unter die Definition „positiver Stress“. Positiver Stress wirkt sich auch bei häufigem, langfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus.
Negativ sind diejenigen Reize, die als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd gewertet werden. Stress wird erst dann negativ, wenn er häufig auftritt und kein körperlicher Ausgleich erfolgt.
Ebenso können negative Auswirkungen auftreten, wenn der gestresste Hund keine Möglichkeit der Bewältigung der Situation sieht.
Wenn zum Beispiel ein Welpe zum ersten Mal auf einen anderen Hund trifft, hat Stress. Er muss ein Verhalten finden, dass das Problem, die Situation positiv für ihn auflöst. Es kommt mitunter auf das Verhalten des Welpen an, wie der andere Hund reagiert. Findet er kein Verhalten, dass sein Problem löst, erhöht sich der Stresspegel von Hundebegegnung zu Hundebegegnung. Das hat auch auf zukünftiges Stressverhalten negativen Einfluss. Gut wäre es, den Hund ab und an Stresssituationen auszusetzen, die er gut meistern kann - so wird er generell unanfälliger gegen Stress und konstruktiver im Problemlösungs-verhalten.
Negativer Stress führt zu einer stark erhöhten Anspannung des Körpers (Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone, z. B. Adrenalin und Noradrenalin, Cortisol). Der Abbau von Cortisol dauert beim Hund je nach Stoffwechsellage zwischen einer bis zu sechs Stunden. Für ein Hormon ist es also relativ langsam abbaubar, weshalb eine Summierung von Cortisol im Körper zu einem Problem werden kann. Auf Dauer führt dies zu einer Abnahme der Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit.
Wie schnell der Hund gestresst ist, hängt von der Genetik, den (Lern-) Erfahrungen, als auch von der genetischen Veranlagung ab.
Es gibt einige Dinge die man tun kann, um den Stress zu reduzieren, bzw. ihn gar nicht erst zum Problem werden zu lassen.